CorePower Yoga - Fitnesstrend made in USA
Wer sich mal für einige Wochen am Stück in den USA aufhält, sollte auch mal die örtlichen Yoga-Studios anschauen. Es ist immer eine gute Erfahrung und bereichert den Horizont. Wer Lust auf ein unkompliziertes Erlebnis in polierter Atmosphäre hat und gleichzeitig einen absoluten Trend versuchen will, für den könnte "CorePower Yoga" einen Versuch wert sein.
Die Idee hinter CorePower Yoga
Nur ein Workout für die Massen?
Was ist also CorePower Yoga? Eine Kombination aus Bikram, Power Yoga und Ashtanga Yoga. Das "workout" steht dabei im Vordergrund. Yoga-Philosophie oder gar "Esoterik" werden hingegen so gut wie gar nicht bedient.
Immerhin, es geht doch um mehr als tolle Umkleidekabinen und klimatisierte Einrichtungen auf dem neuesten Stand. Die eigentliche Idee hinter dem Konzept: CorePower Yoga soll ein konstant hervorragendes Yoga-Erlebnis bieten, wo auch immer man sich aufhält. Eine durchgängig hochwertige Yogaeinrichtung überall in den USA.
Die gut ausgestatteten Studios haben allerdings auch ihren Preis. Die monatlichen Beiträge haben es durchaus in sich und bewegen sich nördlich von 150 Dollar.
Starbucks-Vergleich
Klingt irgendwie bekannt, allerdings aus der Kaffee-Branche. "Inc.com" bezeichnet CorePower Yoga denn auch als "Starbucks des Yoga". Der Vergleich leuchtet durchaus ein, schließlich wurde das heutige Kaffee-Imperium so populär, weil es überall Kaffee in gleichmäßig hoher Qualität lieferte und das auch noch in völlig neuen Variationen. Der Genuss der schwarzen Getränks wurde so ein weltweiter Trend und erst richtig massentauglich.
Wer wie was?
Kometenhafter Aufstieg
Aber erst mal zurück zu den Wurzeln des Hypes. CorePower Yoga wurde im Jahr 2002 von Erfolgsunternehmer Trevor Tice gegründet und zunächst aus eigener Tasche finanziert.
Als das Projekt richtig Fahrt aufnahm, steckten auch Investoren ihr Geld in CorePower, in der Annahme, dass sie ihr Geld nicht besser anlegen könnten. Das sollte sich bewahrheiten. CorePower wurde immer beliebter und hat inzwischen über 170 Standorte in den Vereinigten Staaten.
Was wurde aus dem Gründer?
Trevor Tice verstarb Jahre nach der Gründung, konnte aber den Aufstieg seiner Kette noch miterleben. Die Todesumstände des 48-Jährigen werden im Internet zwar zum Teil als "mysteriös" bezeichnet. Rechtsmedizin und Behörden kamen aber zu dem Schluss, dass der Tod von Tice am 12. Dezember 2016 kein äußeres Einwirken zur Ursache hatte.
Neu: on demand
CorePower Yoga On Demand - so lautet das monatliche Internetabo, welches zahlreiche Workouts auch zuhause durchleben lässt. Das Angebot wurde im Juli 2018 gestartet. Die Einheiten dauern von 20 bis 60 Minuten. Von "Glute Strength" bis "Inversion Prep" ist vieles dabei. Das Ganze für knapp 20 USD monatlich.
Eine Gefahr für etablierte Yogastudios?
Wenn die großen Ketten kommen, haben die Kleinen keine Chance mehr. Geht es den kleinen Yogastudios also an den Kragen? Wandern massenhaft Kunden von unabhängigen Yogalehrern ab in Richtung der Franchise-Studios? Das bleibt abzuwarten.
CorePower Yoga sieht das allerdings nicht so. Gründer Tice berichtet dazu zwar, dass Yogalehrer in der Gegend häufig zunächst eingeschüchtert seien und sich in ihrer Existenz bedroht sehen würden. Im Laufe der Jahre stelle sich aber heraus, dass die Befürchtungen unbegründet gewesen seien und es ihnen hervorragend gehe. Also eine win / win Situation? Es scheint gut möglich zu sein, dass angesichts des Yoga-Booms und unterschiedlicher Kundenstämme Platz genug für beides ist: "Starbucks-Yoga" und "Independent-Yoga".
Fazit und Preis
CorePower Yoga - klingt alles sehr amerikanisch? Stimmt wohl. Wer sagt, dass es sich mehr um Fitness als "echtes" Yoga handele, könnte also durchaus Recht haben.
Andererseits: Wer nur das konsumiert was er kennt und gewohnheitsmäßig "gut" findet, erlebt auch auf Reisen nicht viel Neues. Warum also nicht mal einen der größten Fitness-Trends in einem der einflussreichsten Länder unseres Planeten testen und sich ein Urteil aus erster Hand bilden? Jetzt wisst ihr jedenfalls was CorePower Yoga ist, könnt mitreden und besser einschätzen, ob es etwas für euch ist und einen Versuch wert wäre.
So oder so: viel Spaß auf Reisen und tolle Erlebnisse wünscht Shanti Talk. :-)