5 Tipps wie du deinen Yogaunterricht verbessern kannst
Wie kann ich meinen Yogaunterricht zu verbessern? Auf was soll ich als Yogalehrer besonders achten? Hier bekommst Du 5 Praxis-Tipps, die Du sofort umsetzen kannst!
Die Analogie von der Säge
Möglicherweise hat der berühmte Stephen R. Covey die folgende Metapher vom Waldarbeiter und seiner Säge nicht erfunden. Aber ohne Zweifel hat der Bestseller-Autor sie weltweit berühmt gemacht. Sie geht ungefähr so:
Ein Waldarbeiter hat eine Menge Arbeit vor sich. Er soll einen äußerst großen Stapel Holz sägen und es geht seeehr langsam voran. Ein Passant kommt an dem schweißgebadeten Arbeiter vorbei. Der Passant beobachtet, wie der schwitzende und fluchende Waldarbeiter mühevoll sägt. Er fragt ihn: "warum sägen Sie nicht zuerst Ihre Säge?" Der Holzarbeiter schüttelt genervt den Kopf und antwortet: „Sehen Sie nicht die viele Arbeit. Ich habe keine Zeit die Säge zu schärfen. Ich muss sägen!“
5 Dinge die Du an Deinem Yogaunterricht verbessern kannst
Wenn Du gedanklich einen Schritt zur Seite machst, auf die innere Zuschauerbühne gehst und Dich selbst beobachtest, wie Du Yogaunterricht gibst - kommst Du Dir dann so ähnlich wie der Waldarbeiter vor? Vielleicht fallen Dir Dinge auf, die Du an Deinem Unterricht verbessern könntest?
Hier findest Du einige Anregungen, was Du besser machen kannst. Denn laut Yogajournal.com wünschen sich Yogaschüler im Wesentlichen fünf Dinge von Ihren Yogalehrern. Machst Du sie schon richtig? Perfekt! Wenn nicht, dann solltest Du dringend Deine Säge schärfen!
1. Nachbessern, nachbessern, nachbessern!
Jeder will es richtig machen. Es zumindest versuchen. Falsch ausgeführte Asanas können außerdem sogar Verletzungen nach sich ziehen. Es ist also nicht nur Dein Job, sondern auch Deine menschliche Pflicht sicherzustellen, dass jeder im Kursraum es richtig macht. Das bedeutet nicht einfach, die richtige Ausführung "vorzuturnen". Mach die Runde. Geh bei jedem (!) vorbei. Und gib Tipps und Verbesserungsvorschläge.
Nicht jeder möchte übrigens berührt werden. Es gibt sowohl Yoginis als auch Yogis die Körperkontakt überhaupt nicht leiden können. Gehe also bedachtsam vor. Suche am besten vorab ("ist es OK, wenn ich Dich bei Bedarf im Unterricht kurz anfasse um Dich zu verbessern?") und in der Situation beim Rundgang ("darf ich Dich da kurz anfassen, um es zu zeigen?") das Gespräch. Und achte auf Körpersprache. Ist es der anderen Person unangenehm, berührt zu werden? Im Zweifel gilt: Finger weg.
2. Niemals Anfänger bloßstellen
Was für Dich gar kein Problem wäre, ist für andere vielleicht eine Zumutung. Sei also sehr (!) vorsichtig, Neulinge und Anfänger allzu öffentlich zu verbessern, zu kritisieren oder gar bloßzustellen. Leises, unauffälliges Korrigieren mit Augenmaß ist die bessere Wahl. Sonst wird die Anfängerin schnell zur ex-Yogini. Und eine Probestunde zum Horrortrip.
3. Wieso, weshalb, warum
Psychologie-Feldversuche konnten längst nachweisen, dass Menschen etwas lieber (und besser) tun, wenn Sie auch eine Erklärung bekommen, wieso sie X, Y oder Z tun sollen. Ist doch logisch, oder?
Wenn ich weiß, dass eine bestimmte Pose gut für meine Gesundheit und Figur ist, habe ich gleich viel größere Lust, sie auszuführen. Und ich will um jeden Preis sicherstellen, dass ich sie richtig mache! Frage Dich also selbst: Erklärst Du genügend den Hintergrund und Nutzen jeder Pose und jeder Übung?
4. Sanskrit ist KEINE übliche Sprache
Thema Sanskrit: es sollte Dich nicht überraschen, dass Sanskrit an den meisten deutschen Schulen nicht Bestandteil des Stundenplans ist. Also vermeide es, unnötig Sanskrit zu benutzen, auch wenn es verlockend ist.
Im schlimmsten Fall denken Deine Schüler sonst, dass ihr Yogalehrer ein Angeber wäre. Im besten Fall verstehen sie nur Bahnhof. Es gilt deshalb: so wenig wie möglich und so viel wie nötig! Statt "Adho Mukha Svanasana" heißt es also besser "herabschauender Hund". Und jeder weiß, was gemeint ist.
5. Spice up your life
Immer wieder die alte Leier. Tag ein, Tag aus. Immer wieder. Wieso nicht einmal etwas Neues ausprobieren? Es ist hoffentlich keine Neuigkeit für Dich wenn Du jetzt liest: Abwechslung tut gut! Es ist wie beim Abendessen. Man kann durchaus auch zweimal hintereinander Gemüselasagne essen. Aber irgendwann muss auch mal etwas anderes auf den Tisch. Und es schadet gewiss nicht, mal links und rechts der platt getrampelten Pfade zu schauen, ob es etwas anderes gibt. Eine Fortbildung oder ein Retreat können Wunder tun.
Das bedeutet natürlich nicht, dass Du ohne Plan und chaotisch variieren solltest. Wiederholung hat ihre Berechtigung! Wie immer ist die Mitte der goldene Weg.
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